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Denkmalgerechte Sanierung Nikolaihof

Das Herrenpfründerhaus befindet sich auf dem Gelände des Nikolaihof Bardowick im südwestlichen Bereich am Rand des Hospitalgeländes. Es handelt sich um ein eingeschossiges, im Grundriss leicht abgewinkelte Doppelhaus (19i/19j) mit einem hohen, pfannengedeckten Walmdach. Die Umfassungswände sind in Backstein ausgeführt, mit Ausnahme der in Fachwerk errichteten, abgewinkelten Nordecke und einem vermutlich im 18. Jhrd. errichteten Anbau an der südwestlichen Fassade mit angrenzendem Außenschuppen. Beide Haushälften verfügen über einen Teilkeller, der jeweils über die Wohnung erschlossen wird. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen sollte das Gebäude von der Stiftung Hospital St. Nikolaihof vertreten durch die Hansestadt Lüneburg, denkmalpflegerisch instandgesetzt und im Innenbereich auf den Stand der heutigen Wohnbedürfnisse gebracht werden.

 
Auftraggeber: Stiftung Nikolaihof, vertreten durch Hansestadt Lüneburg
Planung und Bauleitung:  Saborosch für HSR Architekten
Planung: 2017-2018
Ausführung: 2018-2019
Statische Fachplanung: Ingenieurbüro Otte & Schulz Gmbh & Co.

Die Wohnungsgrundrisse wurden unter Rücksichtnahme auf den Gebäudebestand, die historische Bausubstanz und auf die Gebrauchstauglichkeit für ältere Mieter hin entwickelt: Trennung von Wohnzimmer und Küche, Herstellung eines Windfanges in den Eingangsbereichen.

Um eine Bewohnung und Beheizung zu ermöglichen, die den heutigen Wohnbedürfnissen und dem Wohnkomfort älterer Mieter entspricht, wurden Dämmmaßnahmen an den Außenwänden, Decken und Fußböden durchgeführt. Die Fußbodenaufbauten wurden mit Schaumglasschotter (tragende und dämmende Eigenschaften) und schwimmendem Estrich neu hergestellt. Die Decken wurden im Deckenzwischenraum oder von oben gedämmt. Es wurden nachhaltige und für die historische Bausubstanz verträgliche Dämmstoffe verwendet. Die energetische Verbesserung der Außenwände wurde auf Grundlage vertiefter Untersuchungen zu Feuchte- und Salzbelastungen entwickelt. Die historischen Gipsmörtel wurden ebenso im bauphysikalischen Sanierungskonzept berücksichtigt. Zur Ausführung kamen, je nach Bestandssituation, entweder Wärmedämmlehm, Calziumsilikatplatten oder Kalkdämmputz.